Rundgang

Wenn sich der Besucher nähert, wird er gefangen genommen von der besonderen Fassade mit ihrer markanten Pseudosgraffito-Malerei, die aus drei Epochen stammt, dem imposanten Block mit den winzigen Fenstern, dem riesigen Schindeldach mit den weithin sichtbaren Kaminaufsätzen.

Bevor Sie das Haus betreten, werfen Sie noch einen Blick

auf den Blockbau des Eggerhauses, ein beeindruckendes Beispiel der salzburgisch-oberösterreichischen Zimmermannskunst, dies Eggerhaus Figurenschrotäußert sich unter anderem durch aufwändige Holzverbindungen, wie etwa die Schwalbenschwanzverbindungen und der Figurenschrot.

 

Der Besucher betritt das Eggerhaus durch den modern gestalteten und vielseitig verwendbaren Eingangsbereich, dieser befindet sich in einem Zubau, der an jener Stelle errichtet wurde, an der sich im alten Eckerhof das Stallgebäude befand.

Vom Eingangsbereich gelangt man zu den sanitären Anlagen und zum multifunktionalen, neu gestalteten Veranstaltungsraum.

Im Frühjahr 2017 wurde dieser Raum adaptiert. Ein regionaltypischer Kachelofen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ein Holzboden vergleichbaren Alters verleihen ihm eine besondere dem Eggerhaus entsprechende Atmosphäre.eggerhaus mehrzwecksaal mit Er eignet sich hervorragend für eine Vielzahl von verschiedenen kulturellen oder geselligen Veranstaltungen, bietet je nach Bestuhlung, 50 - 90 Personen Platz und bildet sozusagen den Übergang zwischen dem modernen Zubau und dem "musealen Bereich".

 eggerhaus vorhaus

 

 

Durch die alte Tür gelangt man in das Vorhaus.Das Vorhaus nimmt den Besucher mit seiner beeindruckenden Architektur gefangen. Die beiden Vitrinen, die Fundstücke aus dem alten Eggerhaus (etwa Münzen u.a.) und andere interessante Objekte präsentieren, fügen sich harmonisch ein.

eggerhaus stube

 

Schließlich gelangt man in die Stube, einem Herzstück des Eggerhauses, mit Riemlingsdecke aus dem 18. Jahrhundert,  Mobilar und Ausstattungsstücken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

 

 

Im Anschluß an die Stube befindet sich das "Stubenstübl" Wohn- und Schlafstube für die Altbauern. Von hier hat man Zutritt zur "Schwarzen Küche", die sowohl von der Stube als auch vom Vorhaus zu betreten ist.

Über die gewendelte, steile Stiege gelangt man in das Obergeschoß. Die Ausstattung des weitläufigen Blockbaus mit Originalmobiliar aus dem Eggerhaus trägt dazu bei, dass aus dem Gebäude ein historisches Baujuwel wird.

Betritt man das Obergeschoss, vollzieht sich ein richtiger Zeitsprung. Hier machen die dunklen, geheimnisvollen Räume, die verwitterten Oberflächen und der Geruch des uralten Holzes die Jahrhunderte, die schon über das Haus gezogen sind, richtig fühlbar.
Hohe Stube Herrgottswinkel Polsterkästen datiert 1729 und 1750Großes Himmelbett, Schlafstelle der Bauersleute

Das kulturgeschichtliche Herzstück des Hauses bildet die Hohe Stube, erhalten im Originalzustand mit den quadratischen Fensterchen im "Schuhformat", der Riemlingsdecke und vor allem mit dem aus der der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert stammenden Mobiliar aus dem alten Eggerhaus. Die gesamte Einrichtung stammt von Simon Pühringer und wurde zum größten Teil von ihm „auf der Stör“ (vor Ort und nicht in einer eigenen Werkstätte) geschaffen und bildete über 250 Jahre die repräsentative Ausstattung des Hauses. Die imposanten zweiflügeligen Kästen aus dem Jahr 1729 stellen eine anschauliche Frühform der berühmten Viechtauer Bauernkästen dar.

Das Dörrstübl, über der Schwarzen Kuchl gelegen und nur durch die Hohe Stube erreichbar, das Vorhausstübl (vielleicht einst die „Menscherkammer“) und die so genannte Webstube, in der früher wahrscheinlich Web- und Spinnarbeiten erledigt wurden und die heute eine kleine Sammlung von Kästen aus der Region enthält, geben einen weiteren Einblick in das soziale und wirtschaftliche Leben am Ende des 18. Und zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Werfen Sie noch einen Blick auf den  "Schrottgang" ("Balkon"), traditionell auch Aufstellplatz der geflochtenen Bienenkörbe. Eggerhaus-Schrotgang

Eggerhaus_Stadl

 

Der machtige Stadl mit einem Gerüst aus handgehacktem Holz wurde 2007 dem Ensemble hinzugefügt und dient heute ebenfalls als Veranstaltungsraum.

 

 

 

 
Seit 2016 bereichert ein Getreidekastenspeicher – wie der Troadkåsten auf Standarddeutsch heißt – das Eggerhaus. Er stammt aus der Viechtau und stand in zirka 2 km Luftlinie vom ehemaligen Standort des Eggerhauses. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet, ist vollständig erhalten und illustriert einen wichtigen Bereich der Landwirtschaft der vergangenen Jahrhunderte.Eggerhaus - Troadkasten

Vielleicht studieren Sie noch die reizvollen Fassadenmalereien aus drei verschiedenen Epochen, bewundern die großartige Architektur des Hauses oder lassen sich auf der Hausbank oder auf der Wiese nieder und genießen die Ruhe und den Blick auf den Traunstein und den Traunsee.